Die Bands 2017

Zurück zu:

VON WEGEN LISBETH

Biografie

Auf ihrer Facebook-Seite versuchen sie Grand-Prix-Lena mit angebrochenen Snacks zu locken: „Komm rüber, wir haben noch eine halbe Tüte Chips!“, zu ihrem erweiterten Instrumentarium zählt eine elektrische Harfe – und in ihrem VW-Bus klafft ein Loch. Der Berliner Indiepop-Sensation Von Wegen Lisbeth ist es eben ernst, wenn sie in einem Stück verkündet: „Lang lebe die Störung im Betriebsablauf“.

Los geht die ganze Geschichte in einer längst vergessenen Welt, den mittleren Nuller Jahren. Statt Smartphones besitzt man Nokia-Handys, statt SSIO hört man Sido und die Jungs von Von Wegen Lisbeth sind noch total klein. Der Sport-Unterricht in ihrer siebten Klasse fällt aus (Herr Markquart = krank) und so fahren Matze und Jules in den heimischen Keller, kloppen auf einer Gitarre mit zwei Saiten und einem antiquarischen Drumcomputer herum. Begeisterungsfähigkeit und die Lust am Ausprobieren machen schon damals die Musik. Aus diesem privaten Urknall kursieren noch heute Stücke wie „Mein Kieferorthopäde ist ein Henker“. Doch glücklicherweise werden Von Wegen Lisbeth mit diesen Aufnahmen wohl nie erpresst werden, denn sie finden sich gebannt auf das Medium der damaligen Zeit: Mini-Disc. Kann heute eh keine Sau mehr abspielen.

Muss man aber auch nicht, ohnehin klingt die Gegenwart der Band reizvoller als der holprige Freistunden-Elektropunk zu Beginn. Über die Jahre haben sich Von Wegen Lisbeth, die durch Julian, Doz und Robert mittlerweile aus fünf Mitgliedern bestehen, voll funktionsfähige Instrumente zusammengesammelt, wobei der Spaß am Ungewöhnlichen immer noch ein Grundbedürfnis der Band darstellt: Ihr Soundhorizont übersteigt bei weitem das übliche Gitarre-Bass-Schlagzeug-Outfit. So sind Steeldrum wie Elektrische Harfe auch keine Proberaumstaubfänger sondern finden immer mal wieder pointiert Eingang in die eigene musikalische Welt.

Ebenfalls fernab von Stangenware präsentieren sich die Videos der Band.
Eine Hand voll Visualisierungen zu ihren Songs hat Von Wegen Lisbeth schnell weit über YouTube hinaus viele Freunde eingebracht. Detailverliebt und enthusiastisch wird dort unter anderem auf Trimm-Dich-Rädern über Feldwege gefahren. Ohne Reifen wohlgemerkt. Stop-Motion-Technik macht es möglich.

Dem Geheimtipp-Status ist die Band mit dem seltsamen Namen so längst entwachsen (letzteren verdankt sie übrigens dem sogenannten „Knickzettelchenspiel“). Touren mit AnnenMayKantereit führten sie bereits in die ganz großen Hallen – nicht anders wird das als Opener von Element Of Crime dieses Jahr sein.
Auf eigene Tour gehen ist allerdings nach wie vor am schönsten. Daher freuen sich die Jungs jetzt schon auf ihre zweite eigene Tournee im Herbst.
Wer einmal Lust auf eine ganz spezielle Deutschlandreise verspürt, dem sei daher unbedingt der Tourblog der Berliner ans Herz gelegt (leicht zu finden auf www.vonwegenlisbeth.de). Zwischen Autobahnraststätten, Quatsch und Wahrhaftigkeit liest man sich hier durch die gesammelten Auswärtsfahrten.
Allein die Eröffnung des Eintrags zu Ravensburg:
„Wie soll man der Anziehung einer Stadt widerstehen, die das Wort ‚raven‘ schon von sich aus im Namen trägt?“

Nach all den EPs und Demoaufnahmen ist es 2016 nun auch endlich soweit: Das allererste Album wird im Sommer erscheinen und „Grande“ heißen. Diese Band meint es nämlich trotz aller Leichtigkeit verdammt ernst.
Zum Glück.

Text: Linus Volkmann

KILLERPILZE

 

Biografie

Die Killerpilze sind „HIGH“ auf 2016 und bringen ihre energiegeladene Live-Show mit frischem Anstrich auf Tour. Lässig-selbstbewusster Indie-Rock/Pop’n’Roll at its best!

München im Sommer 2015, Tollwood Festival. Vor der Bühne reißen die Zugabe-Rufe nicht ab. Schweißgetränkte Menschen vor und auf der Bühne. Die KILLERPILZE haben gerade einmal mehr gezeigt, warum sie zu Recht zu den spannendsten Livebands des Landes gehören: Schweißtreibende Rock’n’Roll-Energie, lässig-nachdenkliche Texte, tanzflächentaugliche Pop-Refrains und ein Gespür, wie man das Publikum nicht nur einfängt, sondern auch 2 Stunden nicht wieder loslässt und begeistert.

„Unwiderstehlich selbstbewusste und ja…aufregende Musik.“ Ein Statement, das nicht etwa von einem überschwänglichen Anhänger aus den eigenen Reihen stammt, sondern aus der Süddeutschen Zeitung nach der Show auf dem Tollwood Festival.

KILLERPILZE-Konzerte sind Ereignisse. Das hat in den letzten 2 Jahren nicht nur die Festivalbesucher von Major-Festivals wie Rock Am Ring, Nova Rock, dem Frequency-Festival, Open Flair, oder Big Day Out überzeugt, sondern auch Fans in Frankreich und Russland (!), sowie Rockröhre Jennifer Rostock, welche die drei Mittzwanziger kurzerhand als Special Guest auf ihre Tour ins Boot holte.
Nach dem bis dato größten Crowdfunding-Erfolg der deutschen Musikgeschichte, bei dem die KILLERPILZE über 75.000 Euro mit ihren Fans zusammen sammelten und knapp 80 Shows auf ihrer letzten Tour, kehrt die Band im Frühjahr 2016 nun endlich mit ihrem neuen, sechsten Album „HIGH“ zurück: eklektische Rockmusik zwischen großen Gitarrenpop-Refrains, abgeklärtem Neuzeitblues und lässig-selbstbewusster Pose. Die Band um Frontmann und Texter Jo Halbig schafft es auf HIGH, die großen Themen Major Love, exzessive Nächte, Sex und den Sinn des Lebens zwischen Backstageräumen und Reisen in treibende Songs zu packen. „Wir wollen jetzt einfach nur spielen, rausgehen und mit den Leuten HIGH werden. Dass die Leute eine gute Zeit mit uns haben, ist das Wichtigste für uns.“ Da können sie sich sicher sein. Die KILLERPILZE sind drei junge Typen, die jetzt wieder ihre Gitarren in die Hand nehmen wollen. Also lassen wir sie spielen.

NEUFUNDLAND

 

Biografie

Frisch, kantig, eingängig – die nun erscheinende, selbstbetitelte Debüt-EP der Kölner Band NEUFUNDLAND zeigt, was deutschsprachige Musik zwischen Pop und den Weiten des elektronischen Kosmos in Zwanzigfünfzehn bedeuten sollte.
Zwei Sänger, beide heißen Fabian, beide Mitte zwanzig, beide schreiben gemeinsam Texte, beide haben Stimmen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Die eine melancholisch-düster, die andere voll Sturm und Drang. So verschieden sie sind, so sehr greifen sie doch ineinander: Nachdenklichkeit, getragen von der Wut und der Haltung, die ihre Punkrockwurzeln durchscheinen lassen. Die Debüt-EP der Band schlägt düstere, nachdenkliche Töne an. „Wo sollen wir uns unterstellen, wenn uns der Himmel auf den Kopf fällt?“ ist einer der zentralen Paroli der Platte. Die erste prosaisch anmutende Single „Rückenwind Pt II“ entfernt sich dabei zwar musikalisch am weitesten vom Rest der Platte. Mit Versen wie „Joseph Stalin kauft Uniformen bei Primark“ und „Es gibt niemanden der mir vorschreibt, wie ich zu verlieren habe“ offenbart sie aber die Attitüde der Band am deutlichsten: Deutscher Pop muss sich nicht anbiedern. Er darf sogar grotesk sein. Musikalisch konkurrieren dabei orchestrale Finessen mit ekstatischen Elektronika. Große Melodien und schillernde Popaffinität unterstreichen den hybriden Charakter der Platte. Der Sound, den sich NEUFUNDLAND erarbeitet haben, changiert zwischen der Postpunk-Düsternis von Interpol, der zarten Wucht und würdevollen Eleganz von Sigur Rós und der Detailverliebtheit elektronischer Tanzmusik wie sie etwa Moderat schaffen.
NEUFUNDLAND setzen mit der EP eine eklatante Marke in der deutschen Musiklandschaft: infektiös für die Ohren, beeindruckend, exklusiv.
[/su_spoiler]

<div id=“Biografie“ style=“display:none;“>Frisch, kantig, eingängig – die nun erscheinende, selbstbetitelte Debüt-EP der Kölner Band NEUFUNDLAND zeigt, was deutschsprachige Musik zwischen Pop und den Weiten des elektronischen Kosmos in Zwanzigfünfzehn bedeuten sollte.
Zwei Sänger, beide heißen Fabian, beide Mitte zwanzig, beide schreiben gemeinsam Texte, beide haben Stimmen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Die eine melancholisch-düster, die andere voll Sturm und Drang. So verschieden sie sind, so sehr greifen sie doch ineinander: Nachdenklichkeit, getragen von der Wut und der Haltung, die ihre Punkrockwurzeln durchscheinen lassen. Die Debüt-EP der Band schlägt düstere, nachdenkliche Töne an. „Wo sollen wir uns unterstellen, wenn uns der Himmel auf den Kopf fällt?“ ist einer der zentralen Paroli der Platte. Die erste prosaisch anmutende Single „Rückenwind Pt II“ entfernt sich dabei zwar musikalisch am weitesten vom Rest der Platte. Mit Versen wie „Joseph Stalin kauft Uniformen bei Primark“ und „Es gibt niemanden der mir vorschreibt, wie ich zu verlieren habe“ offenbart sie aber die Attitüde der Band am deutlichsten: Deutscher Pop muss sich nicht anbiedern. Er darf sogar grotesk sein. Musikalisch konkurrieren dabei orchestrale Finessen mit ekstatischen Elektronika. Große Melodien und schillernde Popaffinität unterstreichen den hybriden Charakter der Platte. Der Sound, den sich NEUFUNDLAND erarbeitet haben, changiert zwischen der Postpunk-Düsternis von Interpol, der zarten Wucht und würdevollen Eleganz von Sigur Rós und der Detailverliebtheit elektronischer Tanzmusik wie sie etwa Moderat schaffen.
NEUFUNDLAND setzen mit der EP eine eklatante Marke in der deutschen Musiklandschaft: infektiös für die Ohren, beeindruckend, exklusiv.

FUCK ART; LET’S DANCE!

WILDCARD-GEWINNER