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Biografie RADIO HAVANNA

Es gibt wohl keine bessere Zeit für wütende, bis in die Knochen motivierte Politpunk-Bands wie Radio Havanna, die sich mit ganzer Kraft für politische und soziale Zwecke einsetzen: Ganz Europa schwankt nach rechts außen und erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sitzt eine offen rechtsextreme Partei im Bundestag. Dass die Hoffnung zuletzt stirbt will das Berliner Quartett mit seinem neuen Album „Utopia“ beweisen, das die Band über ihr frisch gegründetes eigenes Label Dynamit Records veröffentlicht. Dabei geht es Radio Havanna um mehr als nur leere Worte. Das zeigt der gleichnamige Künstlerverbund, in dem sich befreundete Bands wie ZSK, Itchy, Von Brücken, Slime oder Kmpfsprt deutlich gegen die AfD und ihre braunen Parolen positionieren. Was allerdings ebenso zu Radio Havanna gehört wie Gesellschaftskritik: die ironische Brechung von Klischees und der politische Fingerzeig mit Augenzwinkern.
Dass sich Radio Havanna auch auf ihrem sechsten Album ihre Pop-Momente bewahrt haben, schmälert die Kraft ihrer Message dabei kein Stück. Der mitreißende Drive kombiniert mit den klaren Positionen und dem Sinn für große Hymnen schlägt sich auch in den explosiven Live-Shows der Band nieder, die sie von Headliner-Shows in Brasilien über Slots auf Festivals wie dem renommierten The Fest in Gainesville in Florida bis hin zu Support-Touren für Die Toten Hosen, Rise Against oder Sum41 auf Bühnen auf der ganzen Welt geführt hat.