Die Bands 2016

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GLORIA

GLORIA

„Tränen werden Glanz / Mit deiner Art nimmst du uns deine Angst“

Essen auf Rädern. Tragbare Feuerlöscher. Mark Tavassol und Klaas Heufer-Umlauf.

So sehen die Sieger der Suchmaschinen-Treffer für den Namen „Gloria“aus. Ob es darüber hinaus Gemeinsamkeiten mit dem Lieferservice und dem Brandschutz-Dienstleister gibt? „Wir liefern etwas, in dem man sich aufhalten kann. Ein Lied sollte einem das Gefühl geben, für seine Dauer ganz darin eintauchen zu können.“, erklärt Klaas. „Ein Feuerlöscher ist im Ernstfall immer wichtiger als ein Song, trotzdem scheinen die Menschen Musik für ihr Leben zu brauchen“, sagt Mark. Diesem Anspruch – sich selbst und damit ihren Hörern etwas zu geben, das sie brauchen – folgen die beiden in ihren Stücken.

Biografie

GLORIA greifen Dinge auf, die wir fast übersehen, um sie behutsam in unseren Blick zu legen. In „Stolpersteine“etwa, einem Stück gegen das Leugnen und Vergessen. Es tut gut zu bemerken, dass eine einhüllende Musik nicht ihr Engagement aufgeben muss. Ganz im Gegenteil: GLORIA erzeugen hieraus eine Symbiose. Und dennoch: All diese Dinge drohen uns im Laufe des eigenen Lebens unwichtiger vor zukommen, denn zu groß wirken die kleinen Ereignisse, die einem selber jeden Tag widerfahren. Ohne diese Erfahrung wären einige Beobachtungen auf ihren Alben auch gar nicht möglich gewesen.

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TONBANDGERÄT

Tonbandgerät - © Alex Bach

„Aus Träumen wurden Dinge, die wir einfach machten, obwohl alle sagten, dass wir es niemals schaffen.“

Was bleibt, wenn sich der Traum erfüllt hat? Wie geht es weiter? Kommt dann automatisch ein neuer Traum? Was macht eine Band wie Tonbandgerät, wenn die Realität selbst die kühnsten Vorstellungen verblassen lässt? Als Tonbandgerät noch ohne Album aber mit einem Plattenvertrag im Gepäck 2012 den New Music-Award gewinnen, gibt es die Band seit fünf Jahren. Alles entwickelt sich prächtig. Mehr Konzerte. Mehr Festivals. Einen vorläufigen Höhepunkt erreicht die bisherige Band-Geschichte, als Tonbandgerät im März 2014 auf Einladung des Goethe Instituts einen Monat lang quer durch Amerika touren.

Biografie

Also: Wie geht es weiter, wenn sich der Traum erfüllt hat? Tja, sein wir ehrlich: Dann kommt früher oder später der “Make-or-break”-Moment. Back Home und plötzlich wirkt alles enger, muffiger, irgendwie wie Routine. Entweder du machst jetzt weiter und wächst über dich hinaus, oder dir genügt, was du erlebt hast und du lässt es halt sein. Tonbandgerät geben nicht auf und begegnen dem Kater mit einem Frühjahrsputz. Es geht weiter. Auf ihrem zweiten Album „Wenn das Feuerwerk landet“ präsentiert sich die Band deutlich gereift. Noch vertrauter scheint das Zusammenspiel von Sophia und Ole. Die Rhythmusgruppe mit Isa am Bass und Jakob am Schlagzeug spielt zwingender, irgendwie “tighter”. Wie gesagt: Es geht weiter, alles wird anders aber “mindestens genauso schön”, vielleicht ja auch noch besser – kann doch sein! “Aus Träumen wurden Dinge, die wir einfach machten, obwohl alle sagten, dass wir es niemals schaffen. Jetzt sind sie wahr – sekundenstill…”

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TROUBLE ORCHESTRA

Bonsai Kitten

„Trouble Orchestra klopft an jeder Haustür // Holen dich zu Hause ab // Wissen du willst raus hier“

Ist das jetzt Hip-Hop oder doch eher Indie-Pop? Den sechs Jungs von Trouble Orchestra aus St. Pauli könnte nichts egaler sein. Vielmehr kommt hier zusammen, was auf den ersten Blick nicht zusammen gehört: Raptexte, die durch Flow und kluge Wortspiele überzeugen und Gitarren, die mal laute, mal leise Töne anschlagen. Jakob, Kralle, Jonas, Sjard, Luk und Phurioso schaffen es mit melancholisch-melodischen Songs, treibenden Drums und dröhnenden Gitarren die Hörer mitzureißen. Sechs Köpfe, sechs Styles, ein Sound.

Biografie

Ein Jahr nach ihrem Debütalbum „Heiter“ und einer spaßigen Festivalsaison ist die Band mit Luk als neuen, zweiten Frontrapper zurück. Auf Konzerten bringen Trouble Orchestra Witz, Charme und ein wenig Flegelhaftigkeit mit auf die Bühne. Wer Punk sucht, wird enttäuscht, wer ihn bei den Trouble Boys aber nicht findet, der muss blind sein. Wie es sich für Audiolith-Schützlinge gehört, wollen die Boys von der Tanke aber mehr als nur eine geile Show abliefern – sie nutzen die Bühne auch, um Position zu beziehen. Es wird aufmerksam gemacht ohne dass dabei der Unterhaltungscharakter verloren geht, dem mahnend-erhobenen Zeigefinger halten sie die Leichtsinnigkeit des Mittelfingers entgegen. Mit ihren Texten legen sie den Finger in die Wunde. Die Nacht wir kurz. Scheißegal: Denn auch morgen ist ein Samstag!

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THE EMMA PROJECT

The EMMA Project

„We will sing louder till the world will be one! We will live longer than they bring us down!“

The Emma Project sind eine Indie- und Eletronic Band um zwei Berliner Musiker. Das Projekt dreht sich seit seiner Gründung im Jahr 2012 um die Fusion zweier Musikrichtungen – Inhalte und Harmonien des Singers und Songwriters Fabrice werden mit elektronischen Sounds und Arrangements des DJs Michel verbunden, verstärkt werden die beiden dabei live von einem Schlagzeug. So erhebt sich über dem Beat eine mächtige Kulisse aus Synthesizern, die die Gitarre und Stimme Fabrice\‘ tragen, bis dreistimmige Chöre oder aus der elektronischen Musik bekannte Instrumentalparts übernehmen und Emma\’s Zuhörer in eine ganz andere Welt entführen.

Biografie

Der frische und dancige Sound brachte die junge Band schnell über die Grenzen Berlins hinaus nach Deutschland und Europa, im Frühjahr 2015 spielten sie ihre erste Deutschland Tournee und ließen im Sommer selben Jahres eine Benelux- und Frankreich Tour folgen. Im Frühjahr wurden sie als nationaler Preisträger des Blacksheep Awards ausgezeichnet und spielten über 60 Konzerte im In-und Ausland. Im Jahr 2014 und 2015 veröffentlichten sie zwei EPs und lassen im Juni 2016 nun endlich nach kleineren personellen Umstellungen in der Livebesetzung ihr Debutalbum folgen.

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MORTIS

Mortis

„Eigentlich ist „Eigentlich“ ein scheiß Wort aber eigentlich auch ganz okay!“

Wer ist dieser Mortis? – Auf seinem Debütalbum „Hollywoodpsychose“ zeichnet Mortis einen entwaffnend ehrlichen Werdegang vom sensationsgierigen Jugendlichen, der zu seinen musikalischen Vorlieben findet und mit ihnen heranwächst. Welche Ereignisse hinter jeder noch so wahnsinnigen Handlung, Lebensphase, Gewohnheit oder Sucht stecken mögen, Mortis fühlt sich in die Situation ein und präsentiert dem Hörer ein Stimmungsbild, das einfach und nachvollziehbar, manchmal auch wirr und widersprüchlich, aber in jedem Fall ehrlich und kompromisslos ist.

Biografie

Mortis konstruiert auf der Platte „Hollywoodpsychose“ einen gewachsenen und homogenen Sound, der definitiv im Rap zuhause ist, jedoch nicht vor anspruchsvollen Arrangements zurückschreckt. Er tobt sich auf sympathisch naive Weise mit Samples, Synthesizern, Gitarren und Live-Instrumenten aus, bis ein detailverliebter Klangteppich mit harten Drumsets entsteht. Zu dem Album hat Mortis außerdem ein Filmskript geschrieben, in dem die drei Videos zu den Songs „Einmal Sonne“, „Letzter Strohhalm“ und „Silikon aus Liebe“ nacheinander einen Kurzfilm ergeben, in dem er eine Hauptrolle spielt. Über die Jahre wurde eins für seine Hörer besonders deutlich: Mortis sind musikalische Scheuklappen fremd. Das zeigen Zusammenarbeiten mit Marteria, Karate Andi, 3Plusss, Morlockk Dilemma uvm.

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